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AUSSTRAHLUNG

Schönheit hat viele Facetten, Ansichten und eine Geschichte

Schönheit hat viele Facetten, Ansichten und eine Geschichte
Schönheit hat viele Facetten, Ansichten und eine Geschichte
Foto: mangostock/Shutterstock

Vorurteile gegen Vielfalt – Im Interview sprachen wir mit drei Patienten über ihren Weg der Veränderung und wie es ihnen aktuell mit ihrer Entscheidung geht.

Im Alter von 30 Jahren hatte Doris G. nicht nur drei prächtige Kinder in die Welt gesetzt. Sie hatte nach den Schwangerschaften auch rund um den Bauch ordentlich zugelegt. „Ich war irgendwann mehr breit als hoch“, so Doris. „Hinzu kamen ärgerliche Nebeneffekte wie Juckreiz.“

Ohne Spannkraft

Wie bei anderen Betroffenen verlor die Haut außerdem aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses an Elastizität und Spannkraft. Sie lässt sich dann nur noch begrenzt oder überhaupt nicht mehr zurückbilden. Auch eine Diät oder sportliches Training können dann den Bauch nicht wie gewünscht straffen und die Bauchmuskulatur nicht festigen. Bei einigen Betroffenen hängt der Bauch bis runter in den Intimbereich. Andere leiden unter Rückenschmerzen.

Viele Jahre musste sich die heute 57-Jährige mit ihrer unangenehmen Situation arrangieren. „Ich wusste nicht, dass man das operieren kann. Ich lebte halt damit.“ Vor neun Jahren jedoch informierte sie sich im Internet. „Ich entschied, dass ich das jetzt will.“ Ihre Mutter riet ihr ab. Operieren sollte man nur, wenn es unbedingt nötig sei. Doris informierte sich jedoch über Kosten, sprach mit mehreren Ärzten und tauschte sich vor allem mit Gleichgesinnten in Internetforen aus.

Hilfe durch Betroffene

Andere Forumsmitglieder rieten Doris zum Beispiel von einem Arzt ab, der Bauchfett wegschneiden wollte, aber nicht den Bauchnabel versetzt hätte. Schließlich fand sie einen Arzt in Lugano, der sie vorher entsprechend beriet und über mögliche Risiken aufklärte.

Vier Stunden dauerte Doris’ Operation unter Vollnarkose. Entlang der markierten Schnitte auf Bauch und Taille öffnete der Arzt von Hüfte zu Hüfte einen 15 Zentimeter langen Hautlappen. Er entnahm 1,6 Kilogramm überschüssiges Fettgewebe, formierte auch die darunterliegenden Muskeln und fixierte den Bauchnabel neu. Drei Tage blieb Doris in der Klinik. „Zu Hause lag ich fast zwei Wochen auf dem Sofa. Es dauerte, bis ich wieder aufrecht gehen konnte. Auch die Narbe sollte gut verheilen. Man spürt schon Schmerzen.“

Neues Körpergefühl

Trotz der Schmerzen bereute sie ihren Schritt für ein besseres Körpergefühl und eine schlankere Silhouette keine Sekunde. „Ich habe mich fast ein Jahr lang jeden Tag im Spiegel angeschaut und habe jetzt wirklich einen schönen flachen Bauch. Der hat sich bisher so gehalten. Mein Körper ist insgesamt besser proportioniert. Die Narbe ist kaum zu sehen. Der Arzt hat sogar die lästigen
Schwangerschaftsstreifen entfernt.“

Ihren Mann hat Doris G. auch schon angespitzt. „Er ist zwar überhaupt nicht eitel, hat allerdings Schlupflider, die hin und wieder verkleben. Im Spaß haben wir daher schon ausgemacht, wenn wir 60 sind, lassen wir die Augenlider straffen.“

 


 

Thomas T. ist zufrieden. Der 41-jährige IT-Consultant aus Bottrop unterzog sich im vergangenen Sommer einer Nasenkorrektur. Mehr als 20 Jahre lang hatte er immer wieder über diesen Schritt nachgedacht und ist ihn nun gegangen. Wir sprachen mit ihm über seine Beweggründe und die Zeit rund um seine Nasenkorrektur.

Was hat Sie an Ihrer Nase gestört und Sie zu einer OP bewogen?

Seit meiner Jugend war ich mit meiner Nasenspitze unzufrieden. Mit meinem Nasenrücken war immer alles in Ordnung, aber die Nase lief in einer dicken, knolligen Nasenspitze aus. Meine Knollennase war zu Schulzeiten auch immer wieder Ziel von Spott und Hänseleien.

Warum sind Sie Ihrem Wunsch erst jetzt nachgegangen und haben den Eingriff nicht früher vornehmen lassen?

Es schien mir endlich der richtige Zeitpunkt, diesen Schritt zu gehen. Anders als noch vor 20 Jahren hatte ich nicht das Gefühl, dass mich äußere Umstände oder die Erwartungen anderer Menschen dazu bewegen. Ich wollte die Nasenkorrektur ganz bewusst für mich. Nicht zuletzt hatte ich nun aber auch zeitlich und finanziell die Möglichkeiten dazu.

Wie haben Sie sich auf die Nasenkorrektur vorbereitet?

Erste Infos habe ich schon vor Jahren eingeholt. Als mein Entschluss nun konkreter wurde, habe ich vor allem in Internetforen recherchiert und mich nach Experten für die Nasenkorrektur erkundigt und umgesehen. Schließlich habe ich zwei Beratungsgespräche vereinbart und mich für einen der beiden Operateure entschieden.

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung?

Bei Dr. Marsch, der mich schließlich operiert hat, fühlte ich mich von Anfang an gut aufgehoben. Er nahm sich deutlich mehr Zeit für die Beratung als sein Kollege und setzte sich intensiv mit meinen Wünschen und Beweggründen auseinander.

Wie haben Sie die Zeit kurz vor der OP empfunden?

Kurz vor der OP überkam mich noch einmal die „Angst vor der eigenen Courage“. Immerhin ist so ein Eingriff ja ein großer Schritt. Da fragt man sich doch nochmal: Werde ich zufrieden sein mit dem Ergebnis? Wie werden andere Menschen darauf reagieren?

Und die Zeit nach dem Eingriff?

Die Belastungen waren sehr erträglich, da ja nicht der Knochen operiert wurde. Von der Korrektur am Weichgewebe der Nasenspitze habe ich mich recht schnell und problemlos erholt. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und würde diesen Schritt daher immer wieder tun.

 


 

Maria aus Mannheim ist heute 21 Jahre alt, mit 20 Jahren traf Sie für sich selbst die Entscheidung sich die Brüste von der Körbchengröße A auf Größe C vergrößern zu lassen. Doch was zu einer schönen Brust und dem begehrenswerten Blick in den Spiegel führen sollte, endete in einer bis heute beständigen Tragödie.

Was war der Grund dafür, dass Sie innerlich den Wunsch verspürt haben, eine Brustvergrößerung durchzuführen?

Es war schon schwer, wenn ich mir meine Mädels angeschaut habe, wie schöne Brüste Sie hatten. Ich war neidisch, man gönnt es den anderen zwar aber ja. Man hat sich selbst nicht so wohl gefühlt in seinem eigenen Körper und wünschte sich eine gut geformte und größere Brust. Die Entscheidung direkt habe ich allerdings für mich selbst getroffen, hier ging es auch nicht um irgendein Schönheitsideal was perfekt sein sollte, sondern einzig und allein um mich und wie es mir persönlich gefällt.

Wie lange haben Sie sich mit dem Thema beschäftigt, wie haben Sie recherchiert?

Intensiv habe ich mich ein dreiviertel Jahr bis Jahr mit dem Thema beschäftigt. Im Internet habe ich mich auf verschieden Portalen wie Porta-Estetica  informiert, wo wie in einer Art Forum alles zu dem Thema Brustvergrößerung beschrieben wird, da kann man sich ganz gut rein lesen.

Wie haben Sie nach Ihrer finalen Entscheidung für diesen Eingriff Ihren Arzt gefunden?

Ich hatte auf einem Bewertungsportal eine sehr gute Bewertung meines Arztes gefunden und mich danach auch näher im Internet über Ihn informiert. Danach habe ich dort angerufen und ein Beratungsgespräch vereinbart.

Wie verlief das Erstgespräch?

Ich bin nach kurzer Zeit in der Praxis gleich reingekommen und dann hat mir der Arzt erst einmal erzählt was für Risiken existieren, wie die Brustvergrößerung abläuft und was ich mich generell vorstelle. Ich zeigte Ihm hierauf Beispielbilder welche Form und Größe ich gerne hätte, was ich bisher im Internet gelesen hatte was meiner Ansicht nach zu mir passt und darüber haben wir dann gesprochen. Danach wurde meine Brust abgemessen und geklärt ob meine Vorstellung der auch realistisch zu meinem Körper passt.

Was passierte dann?

Ich habe direkt nach dem Gespräch einen OP-Termin vereinbart und kurz darauf war es auch schon soweit. Am Tag X hatte ich pure Vorfreude, keine negativen Gedanken, keine Angst ganz gelassen bin ich dort hin und dann ging alles recht schnell. Je eh ich mich versah lag ich auch schon bemalt auf dem Operationstisch, ich hab mich gefühlt wie am Fließband.

Welches Ergebnis brachte die OP? Wie geht es Ihnen jetzt?

Nachdem ich aufgewacht bin, war ich erst einmal überglücklich, als ich nach unten schaute und zwei schöne Wölbungen sah. Allerdings wurde mir schon am nächsten Tag mulmig als das erste Foto gemacht wurde, es sah hier aus als säße das eine Implantat zu weit oben oder das andere zu weit unten, man konnte es noch nicht so klar sagen da alles noch geschwollen war und noch nicht richtig geformt. Dieser Zustand veränderte sich auch in der kommenden Woche nicht, die Brust beziehungsweise das Implantat sank immer weiter runter.

Ich hatte hier dann nach einer weiteren Woche einen erneuten Termin bei dem Arzt vereinbart und der sagte mir dann, das alles perfekt sei, ich sollte dem Allen nur noch etwas Zeit geben, sodass es sich entwickeln kann. In diesem Moment hatte ich mir dann doch etwas Honig um den Mund schmieren lassen und bin zwar mit einem schlechten Bauchgefühl, aber dann wieder nach Hause gefahren. Nach 4 Monaten habe ich mich dann bei dem gleichen Arzt erneut behandeln lassen um die Korrektur durchzuführen, doch auch die ging schief. Nachdem ich einen zweiten Rat bei einem Facharzt eingeholt habe, wurde mir final bestätigt, dass das Implantat in meiner linken Brust zu tief sitzt.

Hast du diesen Facharzt dann für eine finale Korrektur konsultiert?

Nein, das ging noch nicht gleich, er sagte das man noch abwarten muss, da der Eingriff einfach noch zu frisch ist und das ich mindestens noch ein halbes bis dreiviertel Jahr warten soll, bevor ein weiterer operativer Eingriff gemacht werden sollte. Mittlerweile ist es aber Gott sei Dank nicht mehr lange hin, dieses Jahr im Oktober habe ich meinen hoffentlich letzten Eingriff zur Brustangleichung.

Wie fühlen Sie sich aktuell, wenn Sie in den Spiegel schauen?

Es ist schon hart, es ist nicht sehr schön anzusehen und seit der Korrektur habe ich Schmerzen, die sich anfühlen wie ein festgenähtes Implantat das bei Spannung fast meine Haut zerreißt.  Wenn ich zurück denke, würde ich diesen Eingriff nie wieder tun, wenn ich es rückgängig machen könnte ohne die Narben, ich würde es sofort tun! Nur jetzt quasi zu sagen ich schmeiß die Implantate raus und leb so wie vorher weiter, dann hast du halt die Narben und so könnte ich auch nicht leben.

Fazit:  Vor dieser Entscheidung hätte ich mehrere richtige Fachärzte konsultieren sollen und im Nachhinein vor Allem sollte man sich dreimal überlegen ob es überhaupt nötig ist.

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