Unschöne Flecken statt gleichmäßiger Bräune: Sie sind zwar ungefährlich, doch einige Menschen empfinden diese Hautveränderungen aus ästhetischen Gesichtspunkten als störend. Wie entstehen sie, und was lässt sich dagegen tun? Hautarzt Dr. med. Jürgen Ellwanger aus München klärt auf.
Dr. med. Jürgen Ellwangen
Facharzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie München
Was genau sind Pigmentflecken?
Pigmentflecken sind Ablagerungen des körpereigenen Pigments Melanin in der Haut, die auch Hyperpigmentierung genannt werden. Alle Menschen können diese Hautveränderungen entwickeln, etwa in Form von Altersflecken.
Die Hauptursache sind UVA- und UVB-Strahlen der Sonne. Deshalb sind meist Stellen betroffen, die wir am längsten und stärksten der Sonne aussetzen, wie Gesicht, Dekolleté oder Hände. Es gibt aber auch andere Ursachen, zum Beispiel hormonell bedingte Pigmentflecken.
Welche präventiven Maßnahmen empfehlen Sie?
Hier ist vor allem der Schutz vor UV-Strahlungen zu nennen – allerdings einen, der sowohl vor UVB- als auch vor UVA-Strahlen schützt. Ein reiner Sonnenschutz mit UVB-Lichtschutzfaktor bringt nichts, weil beide Strahlen, also auch UVA, an der Bildung von Pigmentdepots beteiligt sind.
Wer zu starker Hyperpigmentierung neigt, verwendet hocheffiziente Produkte, die zusätzlich speziell den Entstehungsprozess blockieren, verlangsamen oder reduzieren. Sie wirken effektiv als präventive Maßnahme und bei bestehenden Pigmentstörungen. Nach drei Monaten ist in der Regel mit einem Effekt zu rechnen. Gute Produkte gibt es bei ausgewählten Dermatologen und rezeptfrei in der Apotheke.
Welche Behandlungen nehmen Patienten in Anspruch?
Neben äußerlich anwendbaren Kosmetika gehören zu den klassischen Methoden Laser- und Peelingbehandlungen. Mit dem Rubinlaser zum Beispiel lassen sich altersbedingte Flecken hervorragend entfernen. In der Regel reichen ein bis zwei Behandlungen.
Je nach Haut- oder Fleckentyp kann der Erfolg aber eingeschränkt sein. Peelingbehandlungen mit Fruchtsäuren, Salicyl- oder Glykolsäure, bevorzugen wir unter anderem bei hormonell bedingten Hyperpigmentierungen. Etwa bei Frauen, die ein sogenanntes Melasma in der Schwangerschaft im Gesicht bekommen. Das Peeling muss mehrfach wiederholt werden.
Hier treten jedoch hin und wieder unschöne Begleiterscheinungen wie eine starke Schuppung der Haut auf. Deshalb empfehle ich zunächst äußerlich anwendbare Produkte, die einen starken UVA- und UVB-Filter haben – mit LSF 50+, möglichst hohem UVA-Schutz und zusätzlichen Inhaltsstoffen mit depigmentierender Wirkung, die Melaninproduktion in der Haut verhindern. Hier gilt das Gesicht täglich einzucremen und vor allem beim Sonnenbaden und Schwimmen regelmäßig nachzucremen. Wer das befolgt, tut der Haut schon viel Gutes.