Der Wunsch nach einer schönen Brust beschäftigt viele Frauen. Interview mit Dr. Hartmut Meyer.
Dr. Hartmut Meyer
Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie, Praxisklinik Brahmsallee Hamburg
Wenn Sie die letzten Jahre Revue passieren lassen, hat sich grundlegend etwas verändert?
Dank Vorabinformation aus dem Netz kommen die Patientinnen heute mit wesentlich besserer Kenntnis verschiedener Methoden, Techniken und Risiken in die Sprechstunde. Allerdings wird häufig nicht die individuelle Situation realisiert, was die Gewebequalität und die anatomischen Proportionen betrifft. Deshalb bestehen oft falsche Vorstellungen über die Möglichkeiten.
Wie erfolgen die jeweiligen Eingriffe, gibt es Unterschiede?
Der axilläre Zugang war früher häufig. Da aber nahezu alle Frauen heute in den Achselhöhlen rasiert sind, können die Narben eher auffällig sein. Außerdem können Implantate zwar von der Achsel her eingebracht werden, aber nicht wieder heraus geholt werden.
Mit Abstand die meisten Patientinnen haben den Wunsch nach einer harmonisch geformten Brust, die nicht operiert aussieht.
Dann ist auf jeden Fall ein Unterbrustschnitt nötig. Den Zugang über die Brustwarze lehne ich bei jungen Frauen ab, denn das Gefühl in der Brustwarze kann dadurch beeinträchtigt werden und die Stillfähigkeit kann leiden. Außerdem ist die Sichtbarkeit der abgeheilten Narbe nicht sicher vorhersagbar. Deshalb rate ich grundsätzlich zum Unterbrustzugang.
Mit welchen Gründen für eine Brustvergrößerung kommen Patienten zu Ihnen?
Mit Abstand die meisten Patientinnen haben den Wunsch nach einer harmonisch geformten Brust, die nicht operiert aussieht. Wenn junge Frauen nach der Pubertät unzufrieden mit der Form oder Größe der Brust sind, dann interessieren sie sich natürlich für diese Variante. Eine andere große Gruppe hat nach einer oder mehreren Schwangerschaften nicht mehr die Brustform, die einmal vorhanden war.
Nebenwirkungen, Schmerzen und die Haltbarkeit von Implantaten, werden Sie hiernach aktiv von Patienten gefragt?
Natürlich nimmt die Erörterung des Operations- und Heilungsverlaufs einen breiten Raum bei den Beratungsgesprächen ein. Dank moderner Techniken sind nahezu alle Patientinnen nach spätestens einer Woche im Alltag schmerzfrei. Außerdem sind die Narkoseverfahren so schonend geworden, dass Übelkeit nach dem Aufwachen nur noch selten vorkommt.
Auch hat sich die Qualität der Implantate in jeder Hinsicht verbessert: Früher galt die Regel, dass nach 10 bis 15 Jahren eine Überprüfung und eventuell ein Wechsel eingeplant werden sollte. Durch technische Verbesserungen hat sich die Haltbarkeit deutlich verlängert. Auch sind die Eigenschaften der Füllung verbessert worden: Die von uns verwendeten Motiva Implantate bieten ein der natürlichen Brust nachempfundenes Trageverhalten und fühlen sich dadurch in jeder Körperhaltung sehr “echt” an.
Das spezielle Gel ist dabei so anpassungsfähig, dass diese Implantate in vielen Fällen die tropfenförmigen ersetzen können. Das erspart den Frauen das Risiko einer Drehung der ungleichmäßig geformten Tropfenform. Die spezielle Sperrschicht sorgt außerdem dafür, dass auch nach Jahren kein Gel auslaufen kann. Entsprechend umfangreich sind die Garantieleistungen des Herstellers.