Pünktlich zum Klingeln des Weckers geht das Licht an, die Jalousien fahren nach oben, das Bad ist bereits vorgewärmt und die Kaffeemaschine in der Küche wartet schon auf ihren Einsatz.
Professor Dr. Peter Zec
Initiator und CEO von Red Dot
Verlassen wir das Haus, um zur Arbeit zu gehen, aktiviert sich das Alarmsystem und die Heizung fährt herunter. Das alles ist keine Zukunftsmusik mehr. Insbesondere im eigenen Zuhause macht smartes Design heute unseren Alltag komfortabler.
Design wird häufig auf die äußere Form eines Produktes beschränkt. Dabei ist das eigentliche Ziel eines guten Entwurfs, die Botschaft des Produktes an den Kunden heranzutragen. Dies geschieht nicht nur über die reine Optik, sondern ebenso über technische Innovationen oder haptische Besonderheiten, die, aufeinander abgestimmt, zu einer ganzheitlichen Gestaltung eines Produktes führen.
Ob das Design hohen Qualitätsanforderungen entspricht, lässt sich über vier Aspekte ermitteln: Neben der primären Qualität der Funktion spielen die Qualitäten der Verführung, des Gebrauchs und der Verantwortung eine bestimmende Rolle für die Entwicklung und Beurteilung von gutem Design. Aus den genannten vier Qualitäten bildet sich bei jedem Produkt eine Symbiose mit unterschiedlichen Gewichtsanteilen. Im Wohnbereich, zum Beispiel, stehen Funktion und Verführung an erster Stelle.
Dies zeigt sich auch in neuen Lösungen, die aus der Digitalisierung und dem immerwährenden Wandel unserer Lebenswelt resultieren. Sie zeichnen sich durch drei zentrale Merkmale aus: intelligente Vernetzung, intuitive Bedienbarkeit und reduzierte Einfachheit. Ersteres impliziert, dass die Ansätze erst dann wirklich intelligent sind, wenn die Produkte vernetzt sind und selbstständig auf die Veränderungen ihrer Umwelt reagieren können.
Das iPhone, zum Beispiel, ist ein Paradebeispiel für die intuitive Bedienung.
Registriert das Smart-Home-System also, dass die Nutzer nicht im Haus sind und dass die Terrassentür geöffnet ist, so sollte die Jalousie nicht herunterfahren, um zu vermeiden, dass die Bewohner ausgeschlossen werden.
Die komplexe Technik, die hinter der Vernetzung steckt, rückt bei smartem Design zunehmend in den Hintergrund. Sie wird unsichtbar und erlaubt es dem Nutzer, die Produkte intuitiv zu bedienen – ein wichtiger Faktor, der über die Funktionalität der Innovationen entscheidet. Denn nur, wenn Produkte selbsterklärend funktionieren, helfen sie uns im Alltag.
Das iPhone, zum Beispiel, ist ein Paradebeispiel für die intuitive Bedienung. Es beruht auf dem Prinzip des Selbsterklärenden und hat es so in jedermanns Tasche geschafft. Dies machen sich viele Anbieter von Smart-Home-Geräten zunutze, denn häufig dient das Smartphone als Steuer- und Überwachungszentrale für das gesamte System.
Mit dem Ideal der Intuition geht auch der Wunsch nach „Simplexity“ einher – der Idee, der komplexen Welt mit Einfachheit zu begegnen. Moderne Konsumenten stehen heutzutage einer Vielzahl an Produkten und Innovationen gegenüber, die sie allesamt dazu veranlassen, Entscheidungen zu treffen. Die Reduzierung auf das Wesentliche und Gradlinigkeit in der Formensprache wirken dem entgegen.
Insbesondere im eigenen Zuhause ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Produkte sich ideal in die Umgebung einfügen – eine Prämisse, die nur bei einem gewissen Grad an Einfachheit umzusetzen ist.
Der technische Fortschritt bringt es mit sich, dass die Möglichkeiten für smartes Wohnen immer umfangreicher werden und fast jeden Aspekt des alltäglichen Lebens abdecken. Der Zugewinn an Komfort wird dabei stets an erster Stelle stehen. Mit welchen Lösungen uns Produktdesigner künftig überraschen werden, bleibt abzuwarten.