Digitalisierung macht das Leben einfacher und besser, auch zu Hause, sagt Smart-Home-Experte Christopher Strobel. Wir sprachen mit ihm darüber, welche Geräte und Anwendungen besonders gefragt sind und was geschehen muss, damit Smart-Home-Produkte noch einfacher nutzbar werden.
Christopher Strobel
Smart-Home-Experte und Geschäftsführer von CS-Consulting
Welches Smart Home-Produkt hat die Branche „zum Leben erweckt“?
Vermutlich hat das Smartphone den Anfang gemacht, mit Anwendungen und Apps. Heute nutzen wir es als Fernbedienung, z. B. für Kaffeemaschinen, Lüfter, Lautsprecher, um Heizung und Beleuchtung zu steuern und zur Kommunikation, auch mit anderen Geräten. Anfangs hat man vielleicht einfach die Lautstärke per Bluetooth reguliert, heute kann man per WLan von überall aus auf vieles zugreifen.
Was sind die Must-haves in deutschen Haushalten?
Mit intelligenten Lichtsensoren oder einer Heizung, die nur dann läuft, wenn jemand zu Hause ist, lassen sich Energieverbrauch und Kosten senken. Manche legen Wert auf eine Alarmanlage oder Kamerasysteme, die sich steuern lassen. Für wieder andere ist der Rasenmäher oder der Thermomix besonders wichtig. Alles, was den eigenen Komfort steigert, den Alltag einfacher macht oder auch beim Sparen hilft, kann ein Must-have sein. Es kommt darauf an, welche Priorität ein Haushalt hat – ob Sicherheit, Effizienz, Komfort oder alles zusammen.
Viele verstehen unter „Smart Home“ einen sprachgesteuerten Musiklautsprecher – mit Systemen wie KNX steckt aber viel mehr dahinter. Wie vermitteln Sie anderen, was ein intelligentes Zuhause ist und welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen?
Generell brauchen Endverbraucher und Fachpublikum Informationen und Aufklärung. Manche suchen das persönliche Gespräch, andere lesen Fachartikel zum Thema, auch auf meinem Blog. Ich halte auch Vorträge über „vernetzte Gebäudetechnik“ auf Fachmessen oder Veranstaltungen. Viele probieren dann etwas aus, es gefällt ihnen und sie sehen sich vielleicht auch andere Smart- Home-Anwendungen oder -Geräte näher an.
Was könnte die Smart-Home-Technologie für Nachteile mit sich bringen?
Theoretisch können Systeme gehackt werden. Die Frage ist, wann das eine persönliche Gefahr darstellen könnte und wann nicht. Wenn man beispielsweise auf Facebook, LinkedIn, WhatsApp oder einer anderen Plattform registriert ist oder Google Maps nutzt, teilt man sehr viele Daten. Auch wenn man Smart-Home-Technologie nutzt, hinterlässt man einen digitalen Fußabdruck. Man muss für sich entscheiden, wie man mit Datenschutz umgeht.
Welche Innovationen und Entwicklungen von Smart-Home-Geräten wären nötig, um das Modell des smarten und automatisierten Hauses ganzheitlich durchzusetzen? Was fehlt?
Eine verbesserte Sprachsteuerung würde helfen, da es hier häufig noch Ungenauigkeiten gibt. Gut wäre auch die Standardisierung, sowohl was Übertragungswege als auch Kompatibilität betrifft. Es würde sehr helfen, wenn Geräte universell nutzbar wären. Dann müsste man gar nicht erst lange Anleitungen lesen oder prüfen, mit welchen Systemen oder Geräten etwas betrieben werden kann. Das würde die Entscheidung sicher in vielen Fällen sehr erleichtern.