Wer heute echten Pelz trägt, muss sich manchmal kritischen Fragen stellen. Dass die Verwendung von heimischem Pelz jedoch ein Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der Natur haben kann, zeigt die Zusammenarbeit zwischen Blaser und der Fellwechsel GmbH.
Verantwortungsvolle Jagd und der nachhaltige Umgang mit der Natur sind wesentliche Bestandteile der Firmenphilosophie von Blaser und werden naturgemäß ebenso beim Deutschen Jagdverband gepflegt. Sinn der Jagd ist es, möglichst alles zu verwerten, was erlegt wird. Das funktioniert ausgezeichnet, wenn es um die puren Gaumenfreuden geht.
Denn längst schätzen nicht mehr nur Feinschmecker Wildbret, also Fleisch beispielsweise von Rot- oder Rehwild, Fasan oder Hase als hochwertiges und natürliches Nahrungsmittel. Und die Decken, vor allem von Rotwild, werden zu feinstem Leder verarbeitet. Dagegen finden die Bälge des Raubwildes heute jedoch kaum noch Verwendung – obwohl die Anzahl der erlegten Raubsäuger zu denen Rotfüchse, Marderhunde, Waschbären, Dachse, Stein- und Baummarder, Iltisse, Minke, Nutria (Sumpfbiber) und Bisam gehören weiter ansteigt. Deutschlandweit werden beispielsweise jährlich rund 500.000 Rotfüchse erlegt.
Gut, das jetzt ein sinnvoller Weg gefunden wurde, diese wertvollen Felle nachhaltig zu nutzen. Der Deutsche Jagdverband und der Landesjagdverband Baden-Württemberg hatten dazu bereits 2016 die gemeinsame Tochtergesellschaft Fellwechsel gegründet, welche im vergangenen Jahr startete. Gleich von Anfang an arbeitete Fellwechsel mit Blaser Outfits, dem Allgäuer Spezialisten für hochwertige Jagdbekleidung und elegante Lifestylemode zusammen. Fellwechsel-Geschäftsführer Andreas Leppmann: „Wir wollten nicht länger hinnehmen, dass pro Jahr in Deutschland hunderttausende Bälge von Füchsen, Mardern, Waschbären und Sumpfbibern vernichtet statt verwendet werden – während gleichzeitig Pelze aus Zuchtfarmen importiert werden und haben deshalb einen Partner gesucht, der ebenso wie wir daran interessiert ist, eine nachhaltige Jagd zu unterstützen.“
Wer heimischen Pelz trägt, unterstützt übrigens indirekt den Artenschutz.
Blaser Outfits-Chefin Simone Schmidt brauchte nicht lange zu überlegen: „Die sinnvolle Verwendung natürlicher Ressourcen ist uns ein Anliegen und gerade deshalb ist es uns wichtig, heimische Felle als wertvollen Rohstoff zu verwenden.“
Für Schmidt zudem eine erstklassige Gelegenheit, ihren Kunden erneut echten Pelz anbieten zu können, denn „wir haben vor einigen Jahren Importfelle verwendet, uns dann aber, vor allem aufgrund der Lebensbedingungen der Tiere, bewusst entschieden darauf zu verzichten.“
Es werden ausschließlich Felle aus Deutschland, von Tieren, die von hiesigen Jägern unter Berücksichtigung der jeweiligen Jagdgesetze des Landes, in dem sie jagen, erbeutet wurden, verwendet. Um eine ausreichende Menge an qualitativ hochwertigen Fellen zur Verfügung stellen zu können, sind seit vergangenem Jahr mehr als 300 Sammelstellen deutschlandweit eingerichtet worden.
Dort können die Jäger die Bälge abgeben. Gleichzeitig müssen sie ein Formular über die Herkunft der Felle ausfüllen. Auf diese Weise gibt es einen lückenlosen Herkunftsnachweis für jeden verarbeiteten Pelz: Bei jedem Tier lässt sich der Ort der Jagd, Erlegungsart, das Datum der Erlegung und das Geschlecht des Tieres nachvollziehen. „Dadurch weiß der Käufer, dass ein natürlicher und ökologisch hochwertiger Rohstoff sinnvoll genutzt wird“, unterstreicht Leppmann.
Blaser Outfits entwickelte für die Pelze aus heimischer Jagd eine kleine, feine Kollektion. Ab Oktober wird es jeweils eine Damen- und Herrenjacke aus Loden geben, die mit Pelzkrägen versehen sind. Bei der Damenjacke kommt Steinmarder-Fell, bei der Herrenjacke Waschbär-Fell zum Einsatz. Zudem wird für Herren noch eine Lodenweste angeboten, deren Innenfutter aus geschorenem, äußerst anschmiegsamem Sumpfbiber-Pelz besteht.
Die Art der Fellverarbeitung sorgt für ein unvergleichlich angenehmes Tragegefühl. Wie der Pelz, ist auch der hochwertige Loden komplett in Deutschland gefertigt. „Wir gehen davon aus, dass eine zunehmende Anzahl unserer Kunden eine heimische Produktion zu schätzen wissen und denken bereits über eine Erweiterung unseres Sortiments nach“, sagt Schmidt.
Wer heimischen Pelz trägt, unterstützt übrigens indirekt den Artenschutz. Das zeigt ein Artenschutzprojekt, das die Landesjägerschaft Bremen gemeinsam mit dem BUND im Bremer Blockland durchführt. Seit 2014 hat sich dort die Anzahl der Wiesenbrüter mit heute mehr als 500 Brutpaaren mehr als verdoppelt – durch eine Kombination von Lebensraumverbesserung und Fuchsbejagung.
Erhältlich bei: Robert Ley, Euskirchen / P. Oberhammer, München / Jakele Jagd und Natur, Hofen