Interview mit deutschlands bekanntestem Hochzeitsplaner Frank “Froonck” Matthée.
Frank Matthée
Hochzeitsplaner
Damit eine Hochzeit zum schönsten Tag im Leben des Brautpaares wird, sollte wann mit der Hochzeitsplanung begonnen werden?
Ich rate, ein Jahr vor dem Termin zu beginnen, damit die Planung entspannt bleibt und das Brautpaar verschiedene Optionen prüfen kann.
Wann muss sich das Paar um was kümmern?
Ein Jahr vorher:
Location recherchieren, anfragen, buchen.
Neun Monate vorher:
Ersten groben Ablaufplan erstellen, Unterhaltungsprogramm auswählen, Dienstleister wie DJ, Musiker, Sänger, Band anfragen, Demos anhören, Liveauftritte besuchen und buchen, Foto- und gegebenenfalls Videografen buchen, Florist und Friseur/Stylist reservieren, Tanzkurs buchen, Brautkleider anprobieren, Drucksachen wie Einladung konzipieren oder bestellen oder Grafiker beauftragen, Brautgefährt auswählen und buchen (Oldtimer, Limousine, Kutsche, Motorboot, Helikopter), Trauzeugen auswählen und informieren.
Sechs Monate vorher:
Anmeldung beim Standesamt möglich, Besprechung mit dem Pfarrer, Brautkleid und Bräutigamanzug bestellen, kaufen, Trau-/Eheringe kaufen, Einladungen versenden, Probeessen- und Detailbesprechung mit Location, Gastgeschenke organisieren, Konditor reservieren, Kinderunterhalter und/oder -betreuung buchen.
Drei Monate vorher: Probestyling Brautfrisur und Make-up, Blumen-/Dekorationsbesprechung mit Mustern, Besprechung Hochzeitstorte, Entscheidung über den Zeremonienmeister, der den Ablauf des Hochzeitstages koordiniert und die Dienstleister überwacht.
Ein Monat vorher:
Detailbesprechung mit allen beteiligten Dienstleistern (Abläufe, Auf- und Abbau, Bezahlung)
Eine Woche vorher:
Finalcheck des Ablaufs, Wellness: zwei Tage Urlaub nehmen und entspannen.
Worüber sollte sich das Brautpaar bei der Hochzeitsplanung zuerst einig werden?
Über die Größenordnung – wie viele Personen ungefähr wie viele Tage feiern – und den Stil, also ob die Hochzeit romantisch-kitschig, elegant-glamourös, urban-zeitgemäß oder im coolen Partystyle geplant werden soll. Diese beiden Bereiche haben nämlich direkten Einfluss auf das Budget und die Umsetzung. Das Paar sollte sich hierfür Zeit nehmen und intensiv diskutieren, alle Wünsche und Erwartungen auf den Tisch legen, damit es später keine Missverständnisse, Ungereimtheiten oder gar Enttäuschungen über die Ausrichtung gibt. Die Vorstellungen der beiden Partner können nämlich durchaus sehr unterschiedlich sein.
Wie viel Programm ist zu viel?
Das ist eines der wichtigsten Themen der Ablaufplanung: Es darf nicht zu viel und nicht zu wenig sein. Definitiv zu viel ist, wenn der Abend nach dem Essen nur aus Spielen, Späßen, Einlagen und Bräuchen besteht und keine längeren Tanzrunden möglich sind, keine entspannt-fröhliche Partystimmung entstehen kann. Generell benötigen die Gäste aber Zeit und Raum zum Genießen der besonderen Location und Aufsaugen der speziellen Atmosphäre dieses Tages – und auch, um sich selbst und das Brautpaar zu feiern.