Der demografische Wandel macht es möglich. In Deutschland leben immer mehr ältere Menschen. Die Lebenserwartung steigt. Und die älteren Mitbürger haben ihre ganz persönlichen Ideen für ihr Leben im Alter. Dazu gehört – und das ist ganz wichtig – dass die Menschen im Alter nicht aus ihrem gewohnten und geliebten Umfeld gerissen werden wollen.
Foto: Bundesverband Initiative 50Plus e.V.
Egal ob Wohnung in der Stadt oder Haus auf dem Land – wohnen heißt leben in der Heimat, bei Freunden und Nachbarn. Daher ist es auch wenig überraschend, dass die Altersgruppe der Menschen, die älter als 50 Jahre sind, weniger oft als Jüngere umziehen, um ihr Lebensumfeld zu verändern.
Die eigenen vier Wände zu bewohnen hat sehr viele Aspekte. Da ist zunächst die soziale Infrastruktur. Wo gehe ich einkaufen, wie komme ich von A nach B, welche kulturellen und sozialen Angebote gibt es, mit welchen Menschen kann ich mich austauschen? Diese Fragen kann jeder leicht beantworten, der eine gewisse Zeit an einem Ort lebt. Die eigene Wohnung bedeutet auch, den eigenen Hausstand zu haben. Möbel, Bücher, Ausstattung – all dies sammelt sich im Lauf der Zeit an, entwickelt sich, wird dem Geschmack und den eigenen Möglichkeiten angepasst. Darauf zu verzichten – auch nur zum Teil – nur weil man älter geworden ist, ist für viele Bürger keine erstrebenswerte Perspektive.
Mit dem Älterwerden verändern sich natürlich die Anforderungen an die eigenen vier Wände. Zunächst muss man sich das Wohnen weiter leisten können. Gerade in älteren Lebensabschnitten verändern sich familiäre Verhältnisse, die Wohnung kann auf einmal schrecklich groß sein. Modelle, in denen Wohngemeinschaften mit Jüngeren oder Gleichaltrigen gebildet werden, sind sehr in Mode gekommen. Diese WGs bilden einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die um sich greifende Alterseinsamkeit.
Viele Wohnungen und Häuser sind so alt, dass ihre Energiebilanz nicht so gut ist, wie sie sein könnte und sein sollte, um einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die energetische Sanierung ist allerdings kostspielig, man muss sie sich leisten können. Wer denkt schon in jüngeren Jahren daran, dass später einmal die eigene Mobilität eingeschränkt sein könnte? Es ist keine Schande, wenn man einmal nicht mehr so gut sehen oder laufen kann. Genau dann aber sollte die eigene Wohnung so barrierearm sein, wie möglich. Dazu gehört nicht nur die Beseitigung von Schwellen und ein ebenerdiger Zugang zur Dusche.
Wer in der Küche einmal die Einbauschränke kritisch prüft, ob alles gut erreichbar ist, wenn die Arme mal nicht mehr so wollen, wird schnell Handlungsbedarf erkennen. Es gibt schon Architekten und Handwerker, die sich auf den altersgerechten Umbau von BestandsImmobilien spezialisiert haben. Aber auch das – was sonst? – kostet Geld, man muss es sich leisten können. Vielleicht wird im Alter eine Hilfe benötigt. Diese Hilfe kann bei der Hausarbeit oder im Garten unterstützen oder sogar leichte Pflege-Aufgaben erledigen. Findet man keine ehrenamtliche Hilfe, entstehen wieder Kosten. Wird die Pflege-Unterstützung umfangreicher, kann auch ein zusätzlicher Raumbedarf entstehen: für Hilfsmittel oder die Pflegekraft selbst. Dieser Platz muss vorhanden sein.
Aus all diesen Gründen ist es extrem wichtig, frühzeitig auch an die Zukunft zu denken.
Schon in jüngeren Jahren eine aktive Vorsorge für das Leben im Alter aufzubauen, ist sicher eine gute Idee. Finanzielle und soziale Vorsorge helfen, auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden genießen zu können. Das ist es doch, was wir wollen.
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