Mady Morrison, aus Potsdam, ist Yogalehrerin und ein YouTube-Star. Ihr Ziel: Yoga für alle zugänglich zu machen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Körperzustand. Über 300.000 folgen ihr schon dabei. Bei uns ist sie im Interview.
Auf sozialen Kanälen wie Youtube und Instagram folgen Dir als Expertin und Bloggerin für Yoga und Fitness inzwischen Hunderttausende. Du selbst hast zu Beginn auch viele Stile ausprobiert und musstest Deinen Weg finden. Welchen Tipp würdest Du Anfängern für einen leichten Einstieg geben?
Ähnlich wie ich es gemacht habe, würde ich auch allen anderen empfehlen sich erst einmal auszuprobieren. Es gibt so viele Möglichkeiten und Angebote in Sachen Yoga und Fitness – da darf man sich selbst ruhig die Zeit geben um herauszufinden was zu einem passt und was vielleicht nicht!
Darüber hinaus finde ich es immer ganz wichtig neuen Dingen erwartungsfrei und neugierig gegenüber zu treten, stets auf sein eigenes Gefühl zu hören und sich freizumachen von den Erwartungen der anderen.
Ein Trainingspartner mit ähnlichen Zielen und Wünschen ist natürlich nicht verkehrt und sorgt oftmals für mehr Motivation. Und dann… gar nicht lange fackeln, einfach loslegen. Am besten noch heute.
Welche Fehler machen viele zum Start?
Oftmals werden die Ansprüche gleich zu Beginn viel zu hoch gesteckt. Im Yoga möchten dann z.B. viele direkt mit dem Kopfstand oder einer verrückten Armbalance einsteigen, ohne sich mit den Grundlagen zu beschäftigen und eine solide Basis aufzubauen.
Mein Tipp: ein Schritt nach dem anderen. Der Rest ergibt sich mit der Zeit.
Es gibt bekanntlich viele Sportmuffel da draußen. Ist die Freude am Sport in die Wiege gelegt oder kann man sie erlernen? Und wenn ja, wie?
Sport und Bewegung setzen Endorphine, also Glückshormone, frei. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich glaube also ganz sicher, dass jeder Mensch Freude an Bewegung finden kann! Die einzige Bedingung: es muss zur Person und zum Persönlichkeitstyp passen. Und da hei?t es wieder: probieren geht über studieren. Balett, Yoga, Crossfit, Boxen, Walken, Wakeboarden, Schwimmen, Skaten – die Liste ist endlos und da ist ganz sicher für jeden etwas dabei!
Du gibst viele Workshops, auch im Bereich Business. Wie motivierst Du die Unmotivierten?
Man sollte sich immer die Frage stellen WARUM man etwas machen möchte. Egal in welchem Lebensbereich. Wenn man also einen Grund hat, sich regelmäßig zu bewegen und Sport zu treiben, dann gerät der Ball ins Rollen. Es fängt immer alles im Kopf an! Immer.
Wie hältst Du Dich neben dem Yoga in Form – oder reicht der Yogaweg aus?
Ich praktiziere schon einen sehr kraftvollen und athletischen Yogastil, der Körper und Geist gut kräftigt. Kondition eines Marathonläufers baue ich dadurch aber nicht wirklich auf – da bin ich ganz ehrlich Zur Ergänzung habe ich über 2 Jahre regelmäßig Crossfit gemacht, und bin mittlerweile beim Boxen gelandet. Darüberhinaus hält mich meine süße Labbi-Dame Leha bei Wind und Wetter auf Trab.
Vor dem Yoga soll man bekanntlich nichts essen. Welche Rolle spielt generell eine gesunde Ernährung rund um Yoga? Worauf achtest Du?
Yoga könnte man auch als Schule der Achtsamkeit betiteln, die sich auf viele Lebensbereiche auswirken kann. So hat sich auch meine Ernährung über die letzten Jahre sehr stark verändert und ich ernähre mich mittlerweile fast ausschließlich pflanzenbasiert. Ich achte auf eine vollwertige und ausgewogene Kost, mit viel Obst und Gemüse und bin ein riesiger Fan von kaltgepressten Rote Beete- und Selleriesaft.
Was ist Dein Lieblingsgetränk für zwischendurch?
In der Winterzeit liebe ich meine frische Kurkumamilch (kein Pulver!) und im Sommer mag ich Gurken-Limetten-Wasser sehr gern!
Auf Deinen Kanälen gibt es Bilder, wie Du Yoga am Meer praktizierst. Hast Du einen Lieblingsort für Yoga?
Yoga in der Natur ist ein unglaubliches Geschenk und ist wahnsinnig erdend. Das Meer ist dafür natürlich ganz wundervoll, noch viel wohler fühle ich mich jedoch in den Bergen. Die Weite, die Kraft, die Stille! Es herrscht eine sehr kraftvolle und zeitgleich friedliche Energie, die Yoga oder Meditation auf vielen Ebenen unterstützt.
Wie unterscheidet sich im Yoga im Freien von der Praxis drinnen?
Wenn man im Freien Yoga praktiziert fühlt man sich sehr schnell mit der Welt verbunden. Man spürt die Erde unter sich, spürt vielleicht eine leichte Brise auf der Nasenspitze oder wie die Sonne die Wangen küsst.
Geräusche, wie Vogelzwitschern, Blätter im Wind, oder Stimmen werden intensiver wahrgenommen. Ich glaube, wenn es keine räumliche Begrenzung gibt, ist es für unseren Geist auch leichter, sich fallen zu lassen, sich hinzugeben und sich dadurch letztendlich ganz frei und unbeschwert zu fühlen.
Wo wolltest Du schon immer mal Yoga machen, was steht ganz oben auf Deiner Liste der Orte?
Tatsächlich gibt es gar nicht diesen einen fancy Ort, an dem unbedingt meine Yogamatte ausrollen möchte. Vielmehr sehne ich mich nach einem Raum oder einer kleinen Terrasse in den eignen vier Wänden, wo ich Ruhe und Platz für meine Yogapraxis finden kann. Wohnungssuche in Berlin macht echt keinen Spaß.
Mal fern von Yoga: Es ist eine warme Sommernacht. Was ist deine Lieblingsaktivität abends nach einem anstrengenden Arbeitstag?
Mit meinen Liebsten am Lagerfeuer sitzen, akkustischen Gitarrenklängen lauschen, nebenbei weiche Hundeohren kraulen und ein Tässchen Tee schlürfen – vielleicht auch ein Glas Weissweinschorle
MEHR VON MADY MORRISON
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