Schmuckstücke werten Außenwirkung und Status des Tragenden auf. Doch Edelmetalle, Edelsteine oder Diamanten als solche machen nicht viel her. Den ästhetischen und monetären Wert erhält ein Schmuckstück wesentlich durch seine Verarbeitung.
In Deutschland begann diese Tradition des Schmuckhandwerks im 14. Jahrhundert, als in der Nähe des Flusses Nahe die ersten Achat-, Jaspis- und Bergkristallfunde gemacht wurden. In der Folge entstand ein reger Handwerksbetrieb in der Region, der die rohen Funde zu wertvollen Preziosen veredelte – bis heute.
Idar-Oberstein hat sich einen Namen in der Bearbeitung von Farbsteinen gemacht. Jene Goldschmiede und Handwerker, die Diamanten schleifen und einfassen, findet man eher in der Region Schwäbisch Gmünd, während Pforzheim für Goldschmuck steht. Schmuckstücke „made in Germany“ stehen für zeitloses und klassisches Schmuckdesign, das über Jahre tragbar und wertbeständig ist.
Das Handwerk des Goldschmieds
Das meistverwendete Material sind natürlich Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium. Oftmals werden die Metalle auch mit anderen Materialien wie Perlen, Perlmutt, Elfenbein, Edelsteinen und Halbedelsteinen kombiniert. Der Schwerpunkt liegt jedoch größtenteils in der Verarbeitung von Edelmetallen. Anhand vom Handwerk des Goldschmieds lässt sich zudem sehr schön die Vielseitigkeit der Verarbeitung erkennen.
Bei traditionellen Goldschmieden finden sich sämtliche Verarbeitungsschritte und -techniken in der eigenen Werkstatt. So werden Metalle legiert, geschmolzen und gegossen, gewalzt, getrieben, zu Blech und Draht weiterverarbeitet und vieles mehr. Hat der Goldschmied nun aus dem Rohmaterial die notwendigen Eigenschaften herausgearbeitet, beginnt die eigentliche, direkte Herstellung von Schmuck.
Dazu werden die Metalle dann unter anderem hartgelötet, verschweißt, graviert, geschmiedet. Sollen die entstandenen Schmuckstücke dann noch mit anderen Materialien kombiniert werden, übernimmt der Goldschmied diese Arbeiten ebenfalls wieder teilweise. Allerdings gibt es auch hier wieder Schmuckherstellungshandwerk, das sich spezialisiert hat. Werden Steine, Perlen oder andere Materialien mitverarbeitet, geht die weitere Verarbeitung zumeist an Berufe wie den Fasser über, der wiederum ein Perlen- oder Juwelenfasser sein kann.