52 Millionen Deutsche benötigen eine Brille oder Kontaktlinsen, um ihre Fehlsichtigkeit auszugleichen.
Immer mehr Menschen entscheiden sich jedoch dazu, ihre Sehschwäche durch eine Augenlaserbehandlung beheben zu lassen. Mit einer neuen Femtolasertechnologie können Fehlsichtigkeiten nun noch präziser und sicherer als bisher korrigiert werden.
Bei dem Beheben von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen gilt der Femtosekundenlaser als die modernste Technik auf dem Markt. Die Behandlung besteht aus zwei Schritten: Nach der Betäubung mittels Augentropfen schneidet der Femtosekundenlaser ein dünnes Scheibchen der Augenhornhaut ein, das dann wie ein Buchdeckel zurückgeklappt wird.
Im zweiten Schritt trägt ein Kaltlichtlaser Excimer-Laser in einem zuvor genau berechneten Umfang das darunterliegende Hornhautgewebe so ab, dass die Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Danach klappt der Augenarzt das zuvor erzeugte Hornhautdeckelchen wieder zurück, wo es von selbst anwächst und das Auge wie ein natürlicher Verband verschließt. Bereits am nächsten Tag können die so behandelten Patienten in der Regel wieder ohne Brille sehen.
Die neue Generation des Femtosekundenlasers heißt „Ziemer Femtolaser LDV Z6 Power Plus“ und verleiht diesem Eingriff neue Dimensionen: Er arbeitet in noch kürzerer Zeit mit sehr viel mehr kleinen Laserimpulsen und setzt dafür gleichzeitig sehr viel weniger Energie ein. Das schont das Gewebe der empfindlichen Augenhornhaut maximal und ermöglicht Schnitte in einer bisher nicht gekannten Präzision.
Dreidimensional schneiden
Erstmals kann der Femtosekundenlaser räumlich gesehen in drei Dimensionen schneiden. Die dadurch mögliche 3-D-LASIK erlaubt nicht nur waagrechte Schnitte, um den Hornhaut-Flap abzutragen.
Sie kann die dünne Hornhautscheibe jetzt durch eine zusätzliche senkrechte Wirkung gleichzeitig so modellieren, dass sie trotz ihrer uhrglasförmigen Wölbung an allen Stellen exakt eine konstante Dicke aufweist und zudem eine extrem glatte Oberfläche erhält. Dank der neuen Technologie wird auch die Operation angenehmer. Denn während der eigentlichen LASIK-OP muss das Auge mit einem Kontaktglas angesaugt werden, damit es sich nicht bewegt.
Anders als bisher kann das dazu nötige Vakuum jetzt elektronisch gesteuert und kontrolliert werden. Bislang dauerte diese Vakuumphase etwa 40 Sekunden. Durch den schneller arbeitenden 3-D-Laser halbiert sich dieser Zeitraum auf nur noch 20 Sekunden. Zudem können die Patienten sehr viel schneller als bisher nach dem Eingriff wieder klar sehen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass jeder dritte Patient sofort perfekt sehen kann, 60 Prozent nach einer Stunde und alle Patienten nach spätestens vier Stunden.
Beim herkömmlichen Femtosekundenlaser war das oft erst am nächsten Tag möglich. Jetzt können die Betroffenen erstmals lesen oder fernsehen, sobald sie nach dem ambulanten Eingriff nach Hause kommen.