Die Auswahl an Likören ist groß: ob süß, mild, herb oder fruchtig – für jeden Geschmack lässt sich etwas finden. Dabei sind es vor allem die hochwertigen Inhaltsstoffe dieser Liköre, die nicht nur wohltuend schmecken, sondern auch eine verdauungsfördernde Wirkung haben können.
Kräuterliköre haben ihren Ursprung in der Medizin und wurden bereits früher als Heilmittel verwendet. Durch die Herstellung von Likören konnten Kräuter länger haltbar gemacht werden und auch der Alkohol hatte in diesem Zusammenhang eine besondere Funktion. Denn dieser konservierte die Kräuter soweit, dass sie zusammen mit den weiteren Inhaltsstoffen das Enzym Pepsin produzieren. Dieses Enzym ist als Verdauungshelfer bekannt.
Bei der Herstellung gibt es verschiedene Herangehensweisen. Heutzutage versuchen sich viele Menschen daran ihren Likör selbst herzustellen, jedoch ist für einen qualitativen Kräuterlikör die Herstellung weitaus aufwendiger.
Hier ist es aber von großer Wichtigkeit auf Qualität zu achten, da bei preisgünstigen Produkten oftmals viel unnötiger Zucker enthalten ist. Premium-Hersteller achten hier auf die Verwendung hochklassiger Inhaltsstoffe und schonende Herstellungsverfahren, um die Aromen bestmöglich einzufangen und die verdauungsfördernden Eigenschaften zu bewahren. Die Produktion von qualitativen Likören ist deswegen sehr aufwendig. Einen besonders unvergleichlichen Geschmack erhält man, wenn die feinen Komponenten der Kräuter Schritt für Schritt freigesetzt werden.
Dies kann durch zwei Verfahren erreicht werden. Zum einen gibt es die Destillation, ein thermisches Trennverfahren, bei dem durch Verdampfung und
anschließender Wiederverflüssigung hochwertige Extrakte gewonnen werden. Zum anderen werden bei der sogenannten Mazeration, einem physikalischen Verfahren, die Kräuter in einer Flüssigkeit wie Wasser, Öl oder Alkohol einlegt.
Kleines Lexikon:
Likör
In der EU hergestellter Likör muss einen Mindestgehalt von 100 g Zucker pro Liter aufweisen. Jede Spirituose, die mindestens diesen Zuckergehalt enthält, ist ein Likör. Ein Likör weist einen Mindestalkoholgehalt von 15 %vol (Ausnahme Eierlikör mindestens 14 %vol) auf.
Cremés
Besonders süße Liköre mit einem Zuckergehalt von mindestens 250 g pro Liter werden Cremés genannt. Einem Crème de Cassis sind mindestens 400 g pro Liter vorgeschrieben.
Geist
Geiste werden aus unvergorenen Früchten oder Beeren hergestellt, die durch Mazeration gewonnen werden. Es darf nur neutraler Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Primasprit) verwendet werden, also z.B. kein Kornfeindestillat. Der Mindestalkohol beträgt 37,5 % vol. Es darf nicht aromatisiert werden.
Gern verwendete Früchte und Beeren sind zum Beispiel Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Rote Johannisbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Schlehen oder Holunder.
Neu ist, dass künftig auch Gemüsearten, Nussarten oder sonstige pflanzlichen Ausgangserzeugnisse wie Kräuter oder Rosenblätter als Rohstoffe zulässig.
Schnaps
Schnaps bleibt meist ungesüßt und wird nur destilliert (gebrannt) und ist daher klar. Der Destillatanteil muss mind. 33% des Gesamtalkohols betragen. Die Alkoholkonzentration muss mind. 35% vol. betragen.
5 Gründe für Liköre:
- Genuss für die Sinne
- Wohltuend für den Magen
- Geselliges Beisammensein
- Gemütlichkeit in der Winterzeit
- Wärmendes Gefühl